Der Juli
In der letzten Berufsschulwoche war dann schon unser Notenschluss. Da wurde mir erst einmal bewusst, dass wir jetzt beinahe unser erstes Lehrjahr beendet haben. Wo die Zeit hin ist, frage ich mich schon die ganze Zeit und so wirklich erklären, kann ich es mir nicht. Aber ich schiebe es auch etwas auf die Ausnahmesituation seit einem Vierteljahr. Wobei der Anfang des Jahres und insbesondere der Sommer gefühlt immer viel schneller vergehen, als der Herbst und Winter.
Und da ich immer noch
in der Marktfolge Passiv bin, nehme ich das gleich mal als Anlass, euch etwas
über diese Abteilung zu erzählen. Einen kleinen Einblick habt ihr ja sicherlich
schon durch den einen oder anderen Beitrag bekommen. Schließlich umfasst diese
Abteilung einen großen Teil der Ausbildung und das nicht ohne Grund. Denn in
unserer zweiten Etage gibt es einen Rundumschlag im „Bankeneinmaleins“. Einen
großen Teil der Inhalte des Lehrplans findet hier ihr praktisches Pendant.
Angefangen bei den Kontoeröffnungsanträgen unserer Direktbank bis hin zur
Kreditkarte, wird hier eine Vielzahl an verschiedenen Vorgängen bearbeitet. Und
so hat man auch sehr schnell innerhalb der ersten Wochen einen dicken Ordner
mit Mustern für die verschiedenen Arbeitsvorgänge.
Auch wenn einem insbesondere
die täglichen Aufgaben später routiniert Schritt für Schritt von der Hand
gehen, ist man doch ab und an sehr froh über seine Muster. Zum Beispiel, wenn
man mal wieder eine Vollmacht auf dem Tisch liegen hat und so einen Fall das
letzte Mal vor zwei Wochen in der Hand hatte. Da hilft die eine oder andere
Gedankenstütze sehr, um nichts zu vergessen. Zu meinen täglichen Aufgaben in
der MFP (kurz für Marktfolge Passiv) gehört morgens die Abfrage der PostIdents,
welche die Legitimation für unsere Direktbankkunden darstellen und die
Adressänderungen, welche unsere Kunden über ihren Onlinezugang an uns schicken
können. Haben sie keinen Onlinezugang oder wollen sie es nicht darüber ändern,
müssen Sie uns ein Formular senden. Bei diesem Formular wird dann erst einmal
die Unterschrift geprüft. Das alles klingt im ersten Moment vielleicht sehr
bürokratisch, aber so verhindern wir, dass Adressen geändert werden, welche gar
nicht geändert werden sollten und im nächsten Schritt dann vielleicht eine neue
Karte mit einer neuen PIN bestellt wiird, sodass dann ein Betrug mit der Karte
nur noch wenige, einfache Schritte entfernt wäre.
Es steckt also oftmals mehr
dahinter, als man im ersten Moment glauben mag. Nicht zu vergessen sind
natürlich auch einige Vorschriften und Gesetze an die wir als Kreditinstitut
gebunden sind. Beispielsweise die Abgabenordnung und das Geldwäschegesetz.
Solltet ihr euch für eine Lehre als Bankkaufmann oder- frau entscheiden, werdet
ihr heute nicht das letzte Mal von diesen gehört haben. Wenn dann die tägliche
Post kommt, geht es weiter mit der Prüfung der neuen Kontoeröffnungsanträge.
Schließlich wollen wir Betrügern keine Chance geben und dafür haben wir einige
Punkte, die wir bei jedem Konto überprüfen.
Außerdem überprüfen wir die
Vollständigkeit der Unterlagen. Welche wir benötigen variiert natürlich je
nachdem wer, welches Kontomodell eröffnen möchte. Grundsätzlich gibt es hierbei
schon einmal zwei grobe Unterscheidungen in die natürlichen und juristischen
Personen. Auch das sind zwei Begriffe, die ihr entweder schon mal im
Wirtschaftsunterricht gehört habt oder euch dann in der Berufsschule jede Woche
aufs Neue begleiten wird. Denn die Ausbildung hat entgegen der geläufigen
Meinung nicht nur mit Zahlen zu tun, sondern auch viel mit wirtschaftlichen
Grundlagen und auch gesetzlichen Grundlagen, nach denen wir uns richten müssen.
Eure Viktoria
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