Ausbildung abgeschlossen - wie geht es weiter?


Für viele unserer Leser ist es wohl noch in weiter Ferne und aktuell suchen sie erstmal eine Ausbildung und denken vielleicht noch nicht viel weiter. Für mich persönlich war jedoch wichtig, eine Ausbildung zu beginnen, mit der ich eine gute Grundlage für mein späteres Berufsleben schaffe. Somit entschied ich mich für eine vielseitige kaufmännische Ausbildung als Bankkauffrau. Da ich bereits 12 Jahre
für mein Abitur auf der Schulbank saß, stand jedoch für mich fest, dass es nicht bei einer Ausbildung bleibt und ich danach ein Studium beginnen werde. Es  gibt jedoch einige verschiedene Möglichkeiten, welche ihr nach der Ausbildung verfolgen könnt - diese stelle ich euch heute vor.

1. Bankfachwirt (berufsbegleitend)

Der Fachwirt wird auch bei uns im Haus angeboten und von vielen Mitarbeitern gern genutzt. Er ist ein öffentlich-rechtlicher Abschluss auf Meisterebene. Die Prüfung erfolgt bundeseinheitlich vor einem Prüfungsausschuss der IHK – also ähnlich der Zwischen- und Abschlussprüfung. Die berufsbegleitenden Lehrgänge von rund 500 Stunden werden meist in zwei Jahren absolviert. Seit 2013 wird der geprüfte Bankfachwirt (IHK) dem akademischen Grad des Bachelors gleichgesetzt. Zu beachten ist jedoch, dass dies nicht europaweit gilt und anerkannt ist. Ziel dieses Beschlusses 2013 war eine bessere Vergleichbarkeit. Nachdem ihr euren Bankfachwirt erfolgreich abgeschlossen habt, könnt ihr davon ausgehen, dass ihr innerhalb des Unternehmens „gehobenere“ beziehungsweise verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen könnt. Beispielsweise Geschäftskundenberater oder Immobilienspezialist zum Thema Baufinanzierungen. Meist ist diese Ausbildung auch die Grundlage um eine Assistenzposition in dem jeweiligen Bereich zu übernehmen und nach einigen Jahren Berufserfahrung ist es auch die Leitung einer Abteilung möglich.  

2. Bankbetriebswirt (berufsbegleitend)

Ist eine Weiterbildungsmöglichkeit des Bankfachwirts. Diese Weiterbildung erlangt immer größere Relevanz, da durch die dualen Studiengänge im Banksektor meist nur mit ihm wirklich Führungspositionen übernommen werden können. Der Fachwirt reicht in der Realität dafür aktuell meist nicht mehr aus. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um einen öffentlich-rechtlichen Abschluss, sondern er wird von diversen Bildungsträgern der Finanzwirtschaft nach erfolgreicher Prüfung vergeben. Auch hier haben wir ein Pensum von rund 500 Stunden, welche je nach Arbeitgeber in Voll- oder Teilzeit absolviert werden. Hierbei reden wir jedoch nicht von zwei Jahren, sondern meist nur von einigen Monaten, welche benötigt werden. Nach diesem Abschluss kann an einigen privaten Fachhochschulen ein Bachelorstudium auch ohne Abitur aufgenommen werden. Sollte man jedoch keinen Bedarf für ein Studium sehen, gibt es einige Einsatzgebiete in Führungspositionen für den Betriebswirt.

3. Duales Studium

Das duale Studium, beispielsweise in Glauchau in Bankwirtschaft & Bankmanagement ist ein dreijähriges Bachelorstudium, welches ähnlich wie eine Berufsausbildung aufgebaut ist. Neben Phasen im Betrieb, welche in den Semesterferien sind und hauptsächlich dafür genutzt werden, eine Belegarbeit zu schreiben, gibt es auch die theoretischen Einheiten während dem Semester. Hier sprechen wir von meist 10-13 Wochen, die ihr in der Uni verbringt und meist mit einer Prüfungswoche enden, in der ihr dann in allen Modulen, welche besucht wurden, getestet werdet. Es ist also deutlich mehr Stress als in einem freien Studium, jedoch auch besser begleitet und oftmals hat man kleinere Gruppen, was das Lernen wiederum erleichtert. Für ein duales Studium benötigt ihr immer einen Praxispartner, der eure praktische Ausbildung übernimmt. Auch hier kann man wieder eine Parallele zur Ausbildung ziehen. Nachdem dualen Studium in Glauchau könnt ihr vielseitig eingesetzt werden und habt einen anerkannten Bachelorabschluss. Natürlich könnt ihr an den Bachelor dann noch einen Master anschließen.

4. Freies Studium in Voll- oder Teilzeit

Natürlich könnt ihr auch ein Studium an einer freien Uni bestreiten. Beispielsweise an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ob und wir ihr das gestaltet ist auch wieder von einigen Faktoren abhängig und auch der finanzielle Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Denn neben euren normalen Lebensunterhaltungskosten kommen noch Studiengebühren und Kosten für Lernmaterial hinzu. Da ihr im besten Fall vorher schon eine Ausbildung gemacht habt, könnt ihr natürlich Teilzeit arbeiten und somit ausreichend Geld verdienen, um euer Studium zu finanzieren. Eine weitere Möglichkeit sind staatliche Förderungen, inwiefern ihr dafür jedoch berechtigt seid, ist auch eine Fallentscheidung. Es gibt jedoch auch hier viele interessante Studiengänge, die auch in der Bank ihren Platz finden und wenn ihr nebenher in Teilzeit arbeitet habt ihr auch eine gewisse Praxiserfahrung, welche gern gesehen wird. Denn das ist einer der Nachteile des freien Studiums im Gegensatz zu einem dualen Studium: in der Regel fehlt die praxisbezogene Arbeit und ihr habt bisher lediglich die Theorie an die Hand bekommen. Und jeder, der bereits eine Ausbildung abgeschlossen hat weiß, dass die Theorie der Berufsschule und der gesetzlichen Grundlagen oftmals doch recht weit von der Praxis im Betrieb abweichen können. 

Ich für mich habe noch nicht die finale Entscheidung getroffen. Fest steht jedoch, dass ich keinen Fach- oder Betriebswirt machen möchte. Auch wenn er in Deutschland mit einem Bachelor gleichwertig gestellt ist, so zeigt die Praxis doch immer wieder, dass duale Studenten bevorzugt werden und auch außerhalb von Deutschland ist es eben kein offizieller Bachelor. Da jedoch auch ein dualer Student nicht viel mehr als ein Azubi verdient, kommt ein duales Studium direkt nach der Ausbildung nicht in Frage, da meine monatlichen Kosten (insbesondere die Fahrkosten zur Uni) meinen finanziellen Rahmen sprengen werden. Somit werde ich wohl erst noch ein bis zwei Jahre arbeiten und monatlich Geld ansparen, um dann ein duales Studium zu beginnen.

Ich hoffe, dieser kleine Überblick hat euch etwas geholfen, den für euch richtigen Weg zu finden. 

Viele Grüße
Viktoria

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